Ralf Hofmann, Kai Grottenthaler, Mario Kinzel und Mathias Miranda-Martinez bei Teamleiterlehrgang, Sportschule Schöneck

Teil I (9.-11.1.09)
    
Den ersten Schritt für eine qualifizierte Trainertätigkeit machten vier FCEler am vergangenen Wochenende beim Badischen Fußballverband (BFV) in der Sportschule Schöneck. Jugendleiter und C-Jugend-Trainer Ralf Hofmann, der bereits vor rund 20 Jahren die vergleichbare aber nicht mehr aktuelle Jugendbetreuer-Lizenz erworben hatte, sowie die Seniorenspieler KG, Mario Kinzel (F-Jugend-Trainer) und Mathias Miranda-Martinez (E-Jugend-Trainer), absolvierten von Freitag (09.01.) bis Sonntag den ersten Teil der Teamleiterausbildung Profil Junioren/Erwachsene.

Der Erwerb des Teamleiter-Zertifikats umfasst diesen zwei Wochenenden dauernden Lehrgang an der Sportschule sowie ein Praktikum bei Institutionen der Fußballkreise oder des BFV (z.B. Stützpunkttraining, Spielfeste). Das Teamleiter-Zertifikat ist Voraussetzung für den Erwerb der C-Trainer-Lizenz.

Der Lehrgang, an dem neben den vier Eichelern noch zwanzig TrainerInnen aus den Kreisen Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg teilnehmen, setzt sich aus Theorie- und Praxisteilen zusammen. An diesem ersten Wochenende wurden im Seminarraum in groben Zügen unter anderem die Themen „Organisation des Jugend-/Seniorentrainings“ und „Grundlagen der Trainingslehre“ abgehandelt.

Der etwas zeitaufwändigere Praxisteil in der Kunstrasenhalle umfasste methodisch-didaktische Überlegungen zum Erwärmen, Techniktraining (Schwerpunkte Torschuss und Kopfball), die Organisationsform Stationstraining (Schwerpunkt Finten) und eine exemplarische Trainingseinheit. Natürlich kamen auch Spielformen nicht zu kurz. Vor allem aus den vielen Übungsformen in den Praxisteilen nahmen die Ächler viele Anregungen für ihre weitere Arbeit mit und notierten fleißig mit – entdeckten aber auch einiges aus ihrem eigenen Training wieder. Kurz erläutert und durchgeführt wurden auch taktische Dinge wie z.B. Spieleröffnung oder Konter. Ein weiterer kleiner, dafür umso spaßigerer Teil umfasste Teambuilding-Maßnahmen.

Nach je einem Theorie- und Praxisteil am Vor- und Nachmittag sowie je einem Praxisteil (und anschließender Einkehr im Turmbergstübchen) am Abend wurden die meisten Teilnehmer am letzten Tag zwar von einigen Wehwehchen geplagt – Spaß aber machte das Wochenende allen TeilnehmerInnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schwerpunkt im unteren Jugendbereich auf der Ausbildung der technischen Fähigkeiten der Spieler liegen muss und mit zunehmendem Alter die Technik nicht nur verbessert, sondern vor allem auch in Verbindung mit Tempo- und Drucksituationen weiterentwickelt werden muss. Dies durch geeignete Übungsformen zu ermöglichen und wenn nötig Kritik zu üben, sei eine der Hauptaufgaben eines Trainers. Die Behandlung mit dem Ball steht nach der Aktivierung der Rücken-, Rumpf und Bauchmuskulatur inzwischen auch beim Aufwärmen im Vordergrund; stures Bahnenlaufen mit verschiedenen Übungen ist also nicht mehr zeitgemäß. Die Philosophie des Badischen Fußballverbandes sei, so der neben Jürgen Ehrmann referierende BFV-Trainer Wolfgang Elfner, durch entsprechendes Training kreative und lösungsorientierte Spieler auszubilden, die sich insbesondere im 1:1-Duell durchsetzen können.

Am 23. Januar geht es dann weiter mit den Schwerpunkten Kondition, 1:1-Verhalten, Taktik und ballorientiertes Verschieben. Zudem werden in Gruppen ausgearbeitete Lehrversuche durchgeführt.

Mitglieder oder Eltern, die an einer solchen Schulung oder einer Betreuertätigkeit beim FCE Interesse haben, können sich gerne mit Jugendleiter Ralf Hofmann in Verbindung setzen oder sich auf der Homepage des Badischen Fußballverbandes erkundigen.


Teil II (23.-25.1.09)

Den zweiten Teil des Teamleiter-Lehrgangs absolvierten die vier FCEler Ralf Hofmann (Jugendleiter), KG, Mario Kinzel und Mathias Miranda-Martinez am Wochenende 24./25. Januar in der Sportschule Schöneck. Für den Erwerb des Teamleiter-Zertifikats, das Voraussetzung für den Erwerb einer der drei C-Lizenzen ist, müssen die Teilnehmer nun noch ein Praktikum bei Kreis-, BFV- oder DFB-Aktionen absolvieren (fünfmal Stützpunkttraining oder drei Spielfeste).
An diesem zweiten Wochenende standen wieder Theorie- und Praxiseinheiten auf dem Programm. Dabei ging es unter anderem um Konditions-/Ausdauertraining sowie als Einstieg in den taktischen Bereich das 1:1-Verhalten und ballorientiertes Verschieben. So lernten die FC’ler die verschiedenen Arten von Pressing-Situationen kennen, die an der Taktiktafel selbst erläutert wurden. Leitlinien für die Trainingsgestaltung sind zum Beispiel wettspielgemäße Trainings- und Belastungsformen mit hoher Eigeninitiative sowie die systematische Schwierigkeitssteigerung zu bestimmten Schwerpunkten. In der Praxis wurden dann insbesondere Zweikampfsituationen mit besonderer Beachtung des richtigen Abwehrverhaltens geübt. Dafür wurden viele verschiedene Übungsformen vorgestellt und durchgeführt.
 
Besonders unterhaltsam war die zweieinhalbstündige Regelkunde mit dem Schwerpunkt auf der Regel 12 der DFB-Spielordnung (Direkter und indirekter Freistoß) durch den Verbands-Schiedsrichter-Lehrwart Uwe Kemm. So erfuhren die Eicheler zum Beispiel, dass der Schiedsrichter einen Spieler auch auf der Toilette in der Halbzeitpause verwarnen darf. Bei jedem Vergehen von Auswechselspielern und Regelwidrigkeiten gegen „Dritte“ (Schiedsrichter, Zuschauer, Mitspieler) erhält die gegnerische Mannschaft grundsätzlich einen indirekten Freistoß. Beim direkten Freistoß wird zwischen Kontakt- und Wurfvergehen unterschieden. Bespucken des Gegners ist zum Beispiel unter der Kategorie „Wurfvergehen“ einzuordnen. Grundsätzlich hat der Schiedsrichter zwischen der Spielstrafe und der persönlichen Strafe (etwa gelbe Karte) zu unterscheiden.
 
Schwierig war zum Beispiel auch folgende Frage zu beantworten: „Ein Spieler der angreifenden Mannschaft schießt einen indirekten Freistoß direkt aufs Tor. Ohne dass zuvor ein anderer Spieler den Ball berührt hat, verhindert ein auf der Torlinie postierter Abwehrspieler das Überschreiten des Balles über die Linie per Hand. Wie hat der Schiedsrichter nun zu entscheiden?“
 
Anschließend wurden noch einige Spielszenen der WM 2006 per Video analysiert. Zum Abschluss des Lehrgangs gab es in Gruppen Lehrversuche zu vorgegebenen Themen. Die Ächler Gruppe führte dabei zwei Übungen zur „Ballannahme und Ballmitnahme mit Spiel- und Standbein“ durch. Dabei wurde von den BFV-Trainern Wilfried Trenkel und Marco Göckel insbesondere auf Korrekturhinweise der durchführenden Gruppe geachtet.
 
Ach ja: Die richtige Antwort zur Regelfrage ist übrigens: Elfmeter und gelbe Karte.