BFV-Pokal, Finale: FCE verliert im Elfmeterschießen gegen Neckarau

Mädels, der ganze FCE ist stolz auf euch!

Sie haben ein großes Spiel geliefert, sind aber nicht dafür belohnt worden: Die Fußballfrauen des FC Eichel sind denkbar knapp am Triumph im BFV-Pokalwettbewerb („Grape-activ-Cup“) gescheitert. Im Finale beim Verbandsliga-Meister TSV Neckarau unterlagen die Eichlerinnen erst im Elfmeterschießen mit 1:4, nachdem es nach regulärer Spielzeit und Verlängerung 1:1 gestanden hatte. Den Tränen der Enttäuschung unmittelbar nach Spielschluss folgte freilich bald der Stolz über das Erreichte. Spielerinnen und der in zwei Bussen mit nach Mannheim gereiste rot-schwarze Anhang begannen noch auf dem Platz ihren Erfolg zu feiern, während gleichzeitig der TSV Neckarau sein „Double“ bejubelte. Beiden Mannschaften darf bescheinigt werden, dass sie mit diesem Endspiel richtig gute Werbung für den Frauenfußball gemacht haben.

„Elfmeterschießen ist eben Glückssache. Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkompliment aussprechen. Sie hat heute aufopferungsvoll gekämpft, war in der Verlängerung sogar nahe dran am Führungstor und hat dem TSV Neckarau alles abverlangt. Wir sind traurig wegen der Niederlage, aber nur kurz, denn wir können alles in allem sehr zufrieden sein mit dieser Saison“, meinte FCE-Trainer Marco Kempf unmittelbar nach Spielende.

TSV-Trainer Michael Mattern hatte ebenfalls Lob für die Vorstellung des FCE parat: „Das war eigentlich ein typisches Unentschieden-Spiel heute, aber es musste eben eine Entscheidung geben. Die Wertheimerinnen können erhobenen Hauptes vom Platz gehen, denn sie haben mit viel Leidenschaft gespielt und es uns sehr schwer gemacht.“

Und das von Spielbeginn an. Der favorisierte TSV Neckarau fand überhaupt nicht ins Spiel, weil die FC’lerinnen mit großem Einsatz und auch so manches Mal sehr robust zu Werke gingen und damit ihrem Gegner den Schneid abkauften. So gab es vor der Pause auch nur ganz wenige Möglichkeiten. Nach einem Freistoß von Laura D’Agro verpasste Claudia Lutz den Ball nur knapp (18.), während auf der Gegenseite Anna Englert bei ihrem Schuss (15.) ebenso das Ziel verfehlte wie später Medina Desic bei ihrem Kopfball (43.).

Nach der Halbzeit machte die Heimelf dann mehr Druck und kam auch bald zu guten Möglichkeiten. Der Führungstreffer resultierte jedoch aus einer Standardsituation, als Claudia Lutz per Kopf nach einem Eckball von D’Agro zum 1:0 traf (56.). Diesen Vorsprung verdienten sich die Neckarauerinnen in der Folgezeit, als sie den FCE weiter in dessen Hälfte einschnürten. Doch die Defensive der Gäste hielt allen weiteren Angriffen des TSV stand.

Ebenfalls eine Standardsituation brachte dem FCE den Ausgleich. Einen Freistoß von Manuela Schlör legte Medina Desic auf Kim Kissler ab, die aus vier Metern Entfernung den Ball über die Torlinie bugsierte (64.). Dieses 1:1 entfachte den Kampfgeist der Eichlerinnen noch einmal neu. Sie spielten nun viel mutiger nach vorne und erarbeiteten sich auch noch die ein oder andere Chance. Glück hatte der FCE in der 82. Minute, als ein Distanzschuss von D’Agro auf der Latte landete und schließlich ins Toraus sprang.

In der ersten Hälfte der Verlängerung hatte für den FCE Elisabeth Sembach die beste Möglichkeit (102.), doch ihren Schuss parierte TSV-Torfrau Sara Heuser. Auf der Gegenseite traf Sina Süss noch einmal den Pfosten (105.). Das große Laufpensum der Eichlerinnen forderte schließlich in den verbleibenden Minuten auch seinen Tribut, doch hielten sie das 1:1 bis zum Ende der Verlängerung, ehe im Elfmeterschießen das Glück auf Seiten des TSV Neckarau stand.

Tore: 1:0 (56.) Claudia Lutz, 1:1 (64.) Kim Kissler. – Elfmeterschießen: 2:1 Sonja Kuttelwascher, Kim Kissler scheitert an Torfrau Sara Heuser, 3:1 Laura Martschink, Medina Desic schießt vorbei, 4:1 Dorota Konefal, Anke Konrad schießt übers Tor. – Schiedsrichter: Michael Schroeter (Eberbach). – Zuschauer: 300 (in Neckarau).

Für den FCE im Einsatz: Tina Watzlawek, Monika Merkle, Alexandra Keppler (46. Elisabeth Sembach), Kläre Feldmeyer, Kim Kissler, Anna Englert, Anke Konrad, Medina Desic, Manuela Schlör, Yvonne Dorant, Nadja Kullmann.