12.11.2002 Stadtmedaille in Silber für Leonhard Grottenthaler

Im Vorfeld der Bürgerversammlung am Dienstag (12. November) in Eichel nutzte Oberbürgermeister Stefan Gläser die Präsenz der Öffentlichkeit, um Leonhard Grottenthaler die Stadtmedaille in Silber zu überreichen. Grottenthaler habe sich durch "beispielhaftes, langjähriges und ehrenamtliches Engagement" in außergewöhnlichem Maße um die Gemeinschaft verdient gemacht, so Gläser in seiner Laudatio.
Eigentlich, so dass Stadtoberhaupt, könne man gar nicht glauben, dass Leonhard Grottenthaler kein gebürtiger Eichler sei, so sehr verbinde man heute seinen Namen mit der Ortschaft und natürlich mit dem FC Eichel. Tatsächlich aber wurde Grottenthaler 1925 im mittelfränkischen Egenhausen geboren, wohnt aber schon seit vielen Jahrzehnten in der Wertheimer Teilgemeinde, deren Gemeinschaftsleben er mitprägte, wie kaum ein zweiter. Grottenthaler ist seit 1949 mit seiner Frau Maria verheiratet und aus der Verbindung gingen Sohn Roland und Tochter Margret hervor. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft, in die der Marinesoldat Grottenthaler nach Versenkung seines Schiffes geraten war, stand der Jubilar schon bald auf solidem beruflichem Fundament.

Gleich zwei Meistertitel erwarb Grottenthaler in den Jahren 1946 und 1947. Seit dieser Zeit darf er sich sowohl Meister des Fachs der Elektro-Installation nennen, als auch der Elektro-Mechanik nennen. Nach einer Phase der Tätigkeit bei der Rhein-Main-Donau AG war Grottenthaler von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1988 "das Elektrogewissen der Wertheimer Stadtwerke", so Gläser.

Neben dem Beruf hatte das Engagement im Verein in Grottenthalers Leben immer einen außergewöhnlichen Stellenwert. Insbesondere der FC Eichel wurde zu einem festen Bestandteil des Lebens für den Geehrten. Nahezu alle Spieler, die heute das FCE-Trikot tragen, wurden in ihrer Jugend von Leonhard Grottenthaler in die Geheimnisse des Spiels mit dem runden Leder eingeweiht. "Durch stete Aufbauarbeit hat es Grottenthaler geschafft, dem Verein seit Jahrzehnten weit über den Fußballkreis Tauberbischofsheim hinaus Geltung und Respekt zu verschaffen" lobte Gläser den "Mister FC Eichel". Seine Funktionärslaufbahn im Verein, die sich an die aktive Fußballerkarriere als Außenläufer anschloss, verlief beeindruckend.

Schon bei der Gründungsversammlung des FC Eichel, 1964, wurde Grottenthaler als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Drei Jahre später dann übernahm der Fußballenthusiast zusätzlich das Amt des Jugendleiters. In seiner Funktion als Betreuer und Trainer des Eichler Fußballnachwuchses ist Leonhard Grottenthaler seit nunmehr über 37 Jahren ständig im Dienste des Fußballs unterwegs, und auch heute noch stets auf Ballhöhe, wenn seine Schützlinge aktiv sind. Über 40 Mannschaften hat der Geehrte in seiner Laufbahn betreut, immer unter dem Motto: "Man darf die Jugendarbeit nie vernachlässigen." Von 1978 bis 1986 bekleidete Grottenthaler dann auch das Amt des Vorsitzenden des FCE, so dass er insgesamt über 22 Jahre dem Führungsgremium des Vereins angehörte. Seit 1966 war er außerdem Staffelleiter und stellvertretender Kreisjugendleiter im Fußballkreis Tauberbischofsheim, ab 1974 bis 1992 dann auch Kreisjugendleiter. Im Bereich des Badischen Fußballverbandes wurde der nimmermüde Einsatz Grottenthalers bereits mit allen Ehrungen gewürdigt, die der Verband zu vergeben hat und auch der DFB zeichnete den Eichler aus. Seit 1989 ist Grottenthaler Ehrenvorsitzender des FC Eichel und seit 1992 Ehrenkreisjugendleiter. Drei Jahre später konnte sich "Mister FCE" dann auch die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an die Brust heften.

Seit Dienstag wird die eindrucksvolle Palette der Auszeichnungen Grottenthalers nun durch die Stadtmedaille bereichert. "In Würdigung der langjährigen und herausragenden Verdienste im sportlichen Bereich verleihe ich heute die Stadtmedaille an einen Menschen, wie man ihn wirklich nicht alle Tage findet", diese Worte des Oberbürgermeisters sprachen allen anwesenden am Dienstag aus dem Herzen, wie der langanhaltende Beifall für Leonhard Grottenthaler belegte.

Tilmann Fabig

(Text erschienen in Fränkische Nachrichten, 14. November 2002)

Notizen aus der Bürgerversammlung in Eichel
 
Nebenplatz

Vorsitzender Roland Grottenthaler erinnerte an die Zusage der Stadt bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans „Klingenäcker“ ein Spielfeld für den FC Eichel ( das einzige hochwassersichere !!) mit auf zu nehmen. Alle Vertreter der Stadt wiederholten diese Zusage nachdrücklich.

Ortsschild am Sportheim

Problematisch gestaltet sich die Umsetzung der Vorschläge zur Verkehrsberuhigung am Sportheim, in der entweder eine Versetzung des Ortsschildes dorfauswärts oder die Beibehaltung der 70 km Begrenzung bis zum Ortsschild vorgeschlagen wurde.

Winterdienst

Der städtische Schneeräumdienst muss nach Auffassung von Gerhard Kachel bis zur Sportheimeinfahrt durchgeführt werden, da das Gelände städtisch ist. Eine Prüfung wurde zugesagt.

Thekenanlage Gemeinschaftsräume

Zur geplanten Anschaffung einer dringend benötigten neuen Theke baten FC und SB um einen Zuschuss seitens der Stadt, der, wenn auch ohne konkrete Zahlen, in Aussicht gestellt wurde.

Ehemaliges Feuerwehrgerätehaus

Weniger Kostenprobleme sollte der Austausch des Torschlosses bereiten. Vorsitzender Grottenthaler monierte, dass seit Jahren nur ein Schlüssel vorhanden ist, der nicht mehr zu vervielfältigen sei.

Stadtmedaille in Silber

Erfreulicher Höhepunkt der Bürgerversammlung war natürlich die Verleihung der Stadtmedaille an unseren Ehrenvorsitzenden Leonhard Grottenthaler.

Die bisherigen Bürgerversammlungen

Nach 1983 (2.12.), 1988 (23.3.) und 1996 (28.3.) war dies die 4. ordentliche Bürgerversammlung in Eichel seit der Eingemeindung im Jahre 1934.

Dazu kamen noch zwei Außerplanmäßige im Jahr 1985 über "Städtebauliche Entwicklung" (22.5.) und wegen der "Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Eichelsteige" (Jahr unbekannt).